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Rondartsche

Dieser Rundschild aus dem Fundus der Emder Rüstkammer weist einige Besonderheiten auf. Seine Ätzmalereien zeigen in Rollwerk eingebettete Kriegsembleme und stilisierte Löwenköpfe. Im Medaillon ist eine Judith-Holofernes-Szene dargestellt – mit den Zelten der Belagerer und einer Stadt im Hintergrund. Dieser Schild war für kriegerische Auseinandersetzungen geeignet, worauf die Nietenfolge am Rand der Innenbelederung und die Nieten für die beiden Trägergurte hinweisen, die offenkundig nicht der Zierde dienten. Im 16. Jahrhundert verloren Schilde aufgrund des Gebrauchs von Feuerwaffen und der Degen-Fechttechnik an militärischer Bedeutung.

Um die Wende zum 17. Jahrhundert entstand eine gewisse Renaissance der sogenannten „Rondartsche“ – diese schweren wie kugelfesten Eisenplatten sollten im Gefecht das erste Glied der Schlachtkette schützen.